Koop.-Projekte
Tagebuch Expedition Zugspitze
von Susan Ohde
03.07.2011
03.07.2011
Tag 1 – Nach Bad Tölz
Tag 2 – auf zur Knorrhütte
Tag 3 – Zur Zugspitze
Tag 4 – Garmisch-Partenkirchen
Tag 5 – Heimreise
Tag 1: Montag, 27.06.2011
Endlich ist es soweit. Der Tag auf den wir ein Jahr lang hingearbeitet haben ist gekommen und wir fahren nach Garmisch-Partenkirchen zu unserer Expedition Zugspitze. Nach den vielen Aktivitäten im Vorfeld als Vorbereitung sind nach der Generalprobe „von Ilsenburg zum Brocken“ noch 12 Teammitglieder übriggeblieben: Patrick, Jennifer, Patricia, Denise, Anastasia, Michelle und Daniel, sowie Marion, Sascha, Susanne, Volker und Susan.
Um 6.00 Uhr in der Früh wurden die beiden Fahrzeuge mit Rucksäcken, Schuhen und Proviant beladen und dann ging es los. Von einigen Zuhausegebliebenen wurde tränenreich Abschied genommen.
Die Fahrt hätte besser nicht sein können. Bei schönem Wetter und ohne Stau sind wir mit zwei Pausen zur Jugendherberge nach Bad Tölz gefahren. Bereits um 14.30 Uhr konnten wir dort einchecken und die tollen Zimmer begutachten. Nachdem das Gepäck verstaut war, haben wir einen Spaziergang in den wunderschönen Ort Bad Tölz gemacht und uns den Ortskern angeschaut. Nach einem leckeren Eis sind wir noch an die kalte Isar gegangen und haben dort unsere Füße abgekühlt.Daniel war so warm, dass er direkt schwimmen ging.
Zum Abendessen verspeisten wir noch die Reste unserer Marschverpflegung und um 22.00 Uhr war Bettruhe.
Tag 2: Dienstag, 28.06.2011
Um 6.30 Uhr haben wir uns alle im Frühstücksraum zum Frühstück getroffen. Es gab lecker Brötchen, Aufschnitt, Käse, Müsli, Marmelade und Nutella, also alles was das Herz begehrte. Außerdem konnte sich jeder Teilnehmer ein Lunchpaket seiner Wahl zusammenstellen. Um 7.00 Uhr sind wir abgefahren und nach einer knappen Stunde kamen wir am verabredeten Treffpunkt am Skistadion in Partenkirchen an.
Dort erwartete uns unser Bergführer Robert Krinninger der uns die nächsten zwei Tage auf die Zugspitze bringen sollte. Bei strahlendem Sonnenschein besprachen wir den Ablauf der Tour und weil für den nächsten Tag Gewitter angesagt waren, wollte er mit uns auf jeden Fall am heutigen Tag bis zur Knorrhütte aufsteigen, damit wir am nächsten Tag schon zeitig den Gipfel erreichen. Dann marschierten wir los.
Nach kurzer Zeit erreichten wir das erste Highlight der Wanderung: Die Partnachklamm. Nach Entrichtung einer kleinen Gebühr konnten wir in die dunklen Gänge der Klamm eintauchen. Begleitet von dem ständigen Rauschen und Tosen der reißenden Partnach führte uns der Weg an steilen Felsen und Wasserfällen vorbei. Ein sagenhaftes Naturschauspiel. Unsere erste Rast machten wir bei der Bockhütte. Alle waren froh, einen Moment auszuruhen und etwas essen zu können. Nach einer knappen halben Stunde ging es dann frisch gestärkt weiter.
Nach einer kurzen Steigung kamen wir aus der kühlen Klamm heraus und wir wanderten wieder im Sonnenschein Richtung Reintal. Noch liefen wir auf befestigten Wegen durch grüne Wälder. Obwohl es schon munter bergauf und bergab ging, waren wir noch nicht sonderlich hoch gekommen. Die Wege wurden langsam schmaler und die Natur wirkte immer schöner und unberührter, im Hintergrund die schroffen Felsen der Berge.
Die Reintalangerhütte erreichten wir um 14.00 Uhr. Viele von uns waren jetzt schon ziemlich kaputt und fielen erleichtert auf die grüne Wiese zwischen Hütte und Partnach. Nach kurzem Snack wurden die Flaschen frisch aufgefüllt und um 14.30 Uhr ging es auch schon weiter. Zunächst blieb der Weg nur mäßig steil und wir trafen auf einer schönen großen Wiese auf eine Schafherde. Ein Schaf war besonders zutraulich und ließ sich von allen streicheln was vor allem Denise und Patricia sehr erfreute.
Danach wurde es schlagartig steil und felsig, ein Weg war kaum noch zu erkennen. Jetzt galt nur noch das Motto: Schritt für Schritt nach oben. Robert erklärte uns, dass man besser langsam und gleichmäßig gehen und nicht häufig Stehenbleiben sollte, weil das Anhalten und Weitergehen den Körper noch stärker belasten würde. Außerdem sollten wir auf eine tiefe gleichmäßige Atmung achten. Kurz gesagt: Der Weg zur Knorrhütte war – selbst für die schlanken, sportlichen – sehr anstrengend und alle waren sehr froh, als sie langsam am Horizont auftauchte.
Angekommen wurde erst einmal der Chef über die Ankunft bei unserem Etappenziel informiert. Danach haben wir unser Matratzenlager bezogen (Patrick und Volker mussten sich erst mal lang machen) und dann eine ordentliche Portion Nudeln mit Soße verspeist. Dazu gab es leckeres rotes Skiwasser. Um 20.30 Uhr sind die Kinder und Jugendlichen ins Bett gegangen. Die Erwachsenen haben noch mit Robert ein Weißbier getrunken, sich Bergsteigergeschichten angehört und sind um 22.00 Uhr müde in die Matratze gesunken.
Tag 3: Mittwoch, 29.06.2011
Morgenstund hat Gold im Mund. Um 6.30 Uhr gab es schon Frühstück, damit wir um 7.15 Uhr losmarschieren konnten. Das Wetter war wunderschön, von den angekündigten Gewittern noch keine Spur.
Zunächst ging es steil weiter den Berg hinauf, dann kamen aber auch ab und zu gerade Passagen, bei denen man sich etwas erholen konnte. Witzig war es, bei strahlendem Sonnenschein Schneefelder zu überqueren.
Schließlich erreichten wir gegen 10.00 Uhr das Zugspitzplatt mit SonnAlpin. Robert beglückwünschte jeden einzelnen zu der erfolgreichen Besteigung. Wir waren alle sehr glücklich und überwältigt. So etwas schönes hatten wir alle noch nicht gesehen.
Telefonisch verständigten wir Herrn Kiene und Herrn Rupalla über den Erfolg unserer Expedition. Sie freuten sich sehr und beglückwünschten alle Teilnehmer. Einige erkundeten dann noch das Zugspitzplatt, danach fuhren wir das letzte kurze Stück mit der Seilbahn auf den Gipfel, weil man dies nur mit Klettersteigerfahrung begehen sollte. Auf dem Gipfel genossen wir die tolle Aussicht in alle Richtungen und nahmen eine Brotzeit zu uns.
Wir konnten beobachten, wie sich die Sicht langsam verschlechterte und sich immer mehr Wolken bildeten. Gegen 14.00 Uhr nahmen wir die Seilbahn zur Eibseestation und fuhren dann mit der Bahn weiter nach Garmisch-Partenkirchen.
Wir verabschiedeten uns von Robert mit dem Vorsatz, auch nächstes Jahr mit ihm eine Wanderung zu unternehmen. Dann holten Sascha und Volker die Autos vom Skistadion und wir fuhren zurück nach Bad Tölz in unsere Jugendherberge. Gegen Abend gönnten wir uns zur erfolgreichen Bergbesteigung noch eine leckere Pizza beim Italiener.
Tag 4: Donnerstag, 30.06.2011
Nach einer sehr verregneten und gewittrigen Nacht (was hatten wir für ein Glück mit dem Wetter!) wollten wir uns heute Garmisch-Partenkirchen in Ruhe anschauen. Wir schlenderten gemütlich durch die Innenstadt, kauften Andenken, aßen den besten (und am längsten dauernden) Döner der Stadt und gingen ins Kino.
Tag 5: Freitag, 01.07.2011
Nach gewohnt gutem Frühstück checkten wir in der Jugendherberge aus und machten uns auf den Heimweg. Um 17.00 Uhr waren wir wieder zu Hause, überglücklich so tolle Tage und unvergessliche Momente erlebt zu haben.